Samstag, 12. Februar 2011

* Rezension * Nina Blazon - Die Sturmrufer (Die Meerland-Chroniken #1)

Die Sturmrufer - Nina Blazon

 
Gebundene Ausgabe: 299 Seiten
Verlag: Ueberreuter
(Original)Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3800052547
Preis: 16,95€

Meine Bewertung: 6,5/9 Punkte








Sie liebte das Meer so sehr, dass es wehtat sich vorzustellen, wieder wegzugehen. Und nichts und niemand würde sie davon abhalten, sich diese fremde Welt zu eigen zu machen! 


Inhalt
Amber fühlte sich dem Meer schon immer sehr nah und genau aus diesem Grund verlässt sie die Berge um nach Dantar zu gehen. Was sie bis zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht wusste ist, dass die Stadt von verheerenden Stürmen heimgesucht wird und schon bald dem Untergang geweiht sein soll. Zusammen mit einer Crew bestehend aus der Kapitänin Sabin, dem Seiler Inu und dem Navigator Tanijen macht Amber sich auf dem Weg ein verlorenes Schiff zu bergen. Doch ein Sturm zieht heran und spült die vier an eine einsame Insel, auf der sie auf die Spuren der Sturmrufer stoßen. Sie versuchen das Geheimnis um diese sagenumwobenen Gestalten zu lösen, doch die Zeit rennt ihnen davon und droht sie und Dantar für immer zu zerstören.

Kritik
Wiedermal hat Nina Blazon es geschafft mich in ihren Bann zu ziehen und mit einer wundervollen und geheimnisvollen Welt zu überzeugen. Natürlich ist diese kurzweilige Geschichte nichts gegen ihre neueren Romane, doch auch diese weiß den Leser zu verzaubern.
Amber ist ein schroffes Mädchen aus den Bergen, was ihr Leben lang schwere Lasten getragen und bis aufs Letzte gearbeitet hat. Mit einem grausamen Geheimnis macht sie sich schließlich auf den Weg nach Dantar und der Leser bekommt nur schemenhaft einen Einblick in ihre Vergangenheit und den Grund, weshalb sie ihre Heimat verlassen hat.
Schnell lernt sie den Seiler Inu kennen, der von ihrer Art begeistert, doch zugleich erschrocken ist. Er ist es nicht gewöhnt von jemandem respektlos behandelt zu werden und doch fasziniert ihn Ambers offene und ehrliche Art.
Mit allen Mitteln versucht Inu Amber näher zu kommen, aber sie stößt ihn stets von sich. Sie möchte nicht, dass er ihr nahe kommt und versucht sie zu beschützen. Sie ist der Meinung, sie braucht niemanden, der sich um sie kümmert. Doch wer wünscht sich keine Geborgenheit, jemanden, bei dem man sich sicher fühlt? Auch Amber spürt tief in ihrem Inneren, dass sie Inus Gegenwart genießt, doch möchte sie diese Gefühle nicht zulassen, denn es fällt ihr schwer sich jemandem anzuvertrauen oder sich auf wen zu verlassen.
Sabin hingegen ist ein offener Mensch, bereit Abenteuer und Neues zu erleben. Sie ist die geborene Anführerin und daher passt es ihr nicht in den Kram, als Amber sich in ihr Leben drängt. Sie kommt mit deren unhöflichen Art nicht zurecht und weist sie auch des Öfteren darauf hin. Da Amber dennoch einige Male versucht die anderen drei herumzukommandieren, kommt es zum stetigen Streit mit Sabin, die wünschte Amber nicht mitgenommen zu haben.
Doch sie konnte den Wunsch von Tanijen nicht entgegenschlagen, denn seit dem Tod von Sabins Bruder ist für sie eine Welt zusammengebrochen. Tanijen ist der einzige Mensch, den sie noch hat und dem sie blind ihr Leben anvertrauen würde, denn sie liebt ihn über alles. Genau aus diesem Grund hat sie Amber mit auf das Boot genommen, da er es war, der Vertrauen in das Mädchen aus den Bergen hatte.
Viel Zeit für Streit bleibt ihnen jedoch nicht, denn langsam kommen sie hinter das Geheimnis der mysteriösen Sturmrufer. Um sich diesen zu stellen braucht es die Kraft von jedem einzelnen von ihnen, damit Dantar nicht untergehen wird.

Mit „Die Sturmrufer“ ist Nina Blazon eine schöne Geschichte mit interessanten Charakteren gelungen. Zwar hat der Handlungsverlauf einige Schwachstellen, aber ist dennoch gelungen. Das Buch ist leider etwas kurz geworden und daher gab es an einigen Stellen zu wenige Informationen, meines Erachtens nach. Ich hätte mir vor allem gewünscht mehr über die „Beziehung“ zwischen Amber und Inu zu erfahren. Diese wirkte an einigen Stellen oftmals sehr abgehackt. Diese unerwarteten Sprünge haben mich sehr irritiert, denn wenn sich die Charaktere an unterschiedlichen Orten befunden haben, dann wurde in einem Satz über z.B. Inu geschrieben und zwei Sätze später auf einmal über Sabin. Einige Male wurden diese Sprünge nicht mal durch Absätze getrennt, sodass  man erst umdenken musste, um herauszufinden um wen es jetzt eigentlich geht.
Das hat mich sehr gestört.
Ansonsten gibt es keine weiteren Kritikpunkte was die Handlung oder Charaktere betrifft. Der Schreibstil war wie immer sehr flüssig und leicht zu verstehen und die von Blazon erschaffene Welt wieder wunderschön und eindrucksvoll.


Fazit
Ein gelungener Roman um vier Personen, die unterschiedlicher nicht sein können und ein Geheimnis, durch das eine Stadt dem Untergang geweiht ist.


Anmerkung
Eigentlich sollte „Die Sturmrufer“ der Auftakt der Meerland-Chroniken werden, doch auch vier Jahre später ist bisher kein weiterer Teil erschienen und steht auch nicht in Planung.
Im cbt Verlag ist eine Taschenbuchausgabe des Buches unter dem Namen "Die Magier der Winde" zu einem Preis von 7,95€ erschienen. 


Ein großes Dankeschön geht an den Ueberreuter Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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